Digitalisierung im Kanton Schaffhausen - unsere sieben Fragen an Titus Fleck, Leiter eGov Services bei KSD

canton

Seit dem Digitaltag 2019 veröffentlichen wir unsere Fragenserie zu den Digital- und E-Government-Strategien in allen Kantonen der Schweiz. Jeden Tag präsentieren wir so den Fortschritt und die Chancen sowie Herausforderungen in einem Kanton. Heute: Schaffhausen!

Unser Interviewpartner: Titus Fleck, Leiter Application & eGovernment Services bei KSD, Informatikunternehmen von Kanton und Stadt Schaffhausen. 

1. Was war die Motivation hinter der kantonalen Digitalisierungsstrategie? Auf welche Bedürfnisse und Herausforderungen im Kanton und den Gemeinden antwortet die Strategie?

[Titus Fleck: ] Wir haben noch keine Digitalisierungsstrategie, sie ist in Erarbeitung im Regierungsrat. Grundsätzlich soll aber dem digitalen Wandel / Transformation Rechnung getragen werden und den Verwaltungsorganen Themen wie Digital first oder once only als strategische „Neuausrichtung“ als Auftrag mitgegeben werden.

2. Welches waren die Inspirationsquellen für die Ausarbeitung? Andere Städte, Kantone, Länder? Die nationale Strategie?

[Titus Fleck: ] Die Erarbeitung erfolgt in Zusammenarbeit mit einer Beratungsfirma. Grundlage bilden die Unterlagen der Kantone (KdK) sowie die Beispiele von Zürich oder auch Aargau.

3. Welche Akteure waren an der Erarbeitung der Strategie beteiligt?

[Titus Fleck: ] Die IT-Organisation von Kanton und Stadt Schaffhausen, die Wirtschaftsförderung, der Regierungsrat und die Beratungsfirma.

4. Es gibt Kantone, die bei ihrer Strategie einen eher weiten Bezugsrahmen wählen, z.B. die Digitalisierung in der Gesellschaft. Andere beziehen die Strategie enger z.B. auf die IT der Verwaltung. Welchen Bezugsrahmen hat Ihre Strategie - und welche Gründe gibt es für den gewählten Bezugsrahmen?

[Titus Fleck: ] Durch die Mitwirkung der Wirtschaftsförderung wird die Strategie in einem grösseren Rahmen betrachtet. Schaffhausen soll als Anwendungsregion platziert werden, wo auch neue Themen ausprobiert werden können. So z.B. mit dem Thema der digitalen Identität (bereits seit 2 Jahren ein Thema) oder eben auch Mobilität (wie der selbstfahrende Bus).

5. Welches laufende Projekt in Ihrem Kanton ist Ihrer Meinung nach ein gutes Beispiel für die Stossrichtung der Strategie?

[Titus Fleck: ] Mit der digitalen Identität (Schaffhauser eID+) hat der Kanton Schaffhausen als erster Kanton Erfahrungen gesammelt und diese unterdessen in den Betrieb überführt. Auch ist der Ansatz einer eID auf Smartphone-Basis eine einzigartige Ausgestaltung. Ein weiteres Beispiel ist der Relaunch von sh.ch, einer digitale Informationsplattform, welche den Fokus nicht nur auf die Verwaltung, sondern auch auf Business, Bewohner und Besucher richtet. So können von verschiedenen Player Informationen geteilt und eingebunden werden. Diese Plattform verbindet verschiedene private Stakeholder sowie Kanton, Stadt und Gemeinden.

6. Welche Herausforderung gibt es ganz konkret in der Praxis, mit denen Sie und Ihre Einheit bei der Umsetzung der Strategie konfrontiert sind?

[Titus Fleck: ] Grundlegend ist der Support und das Verständnis der Fachbereiche für die Digitalisierung ihrer Prozesse die grösste Herausforderung.

7. Wenn Sie das entscheiden könnten: Gibt es Formen und Gefässe für den Austausch mit anderen Kantonen oder Ländern, die Sie lancieren würden, um von den Erfahrungen der anderen besser profitieren zu können?

[Titus Fleck: ] Punktuell sind wir an Gefässen beteiligt, so z.B. im INTEREG mit Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein oder eGovernment Schweiz. Oftmals sind es aber direkte Kontakte die individuell mit anderen Kantonen und Städten gesucht werden.

Wir bedanken uns für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen weiterhin viel Erfolg bei den Digitalisierungsbemühungen im Kanton! 

Mehr Infos zur Digitalisierung im Kanton Schaffhausen