Wassertrinker flirten flinker: Dry January kommt in die Schweiz

Dry January CH

Die Schweiz erhält mit Unterstützung des staatslabors offiziell einen Dry January. In Grossbritannien, der Heimat der Kampagne, legen Millionen von Menschen zu Beginn des Jahres eine Alkoholpause ein.

Ein Monat ohne Alkohol. Die Einführung des Dry January in der Schweiz geht unter anderem auf Recherchen, ExpertInnengespräche und User-Workshops zurück, welche das staatslabor im Rahmen des vom BAG unterstützten Projekt Mindful Drinking durchgeführt hat (siehe auch der frühere Blog-Beitrag). Der Dry January hat sich in diesen Abklärungen als das vielversprechendste Konzept herausgestellt. Es handelt sich um eine spielerisch-lustvolle Reflektion des eigenen Alkoholkonsums, verbunden mit einer international bekannten Marke sowie einer wissenschaftlich abgestützten Wirkung.

In der Umsetzung hat das staatslabor zusammen mit der Werbeagentur WundermanThompson in einer Pro-Bono-Zusammenarbeit ein modernes Kampagnenkonzept entwickelt. Dieses baut auf Sprüchen auf, welche alkoholfreie Getränke mit Wortwitz zelebrieren und damit die trinkfreie Zeit positiv besetzen.

Beispiele für die Sprüche (weitere hier):

Mit dem frischen Konzept soll eine maximale Wirkung bei der Zielgruppe der 25- bis 40-Jährigen erreicht werden. Positive und indirekte Botschaften kommen hier besser an als eine negative, belehrende oder problemfokussierte Sprache. Dadurch bekämpft die Kampagne die Folgen eines übermässigen Alkoholkonsums möglichst effektiv.

Ein Monat ohne Alkohol

Der Schweizer Dry January startet am 1. Januar 2021 mit einer Webseite (www.dryjanuary.ch), Auftritten auf Facebook, Instagram und Twitter sowie einer Smartphone-App namens TryDry. Wer sich anmeldet, nimmt an einer Preisverlosung teil, erhält nützliche Tipps und wird Teil einer ermutigenden Gemeinschaft. Dadurch verdoppeln sich seine Chancen, bis Ende Monat durchzuhalten.

Während des Monats Januar können Dry January-Teilnehmer die vielen gesundheitlichen und finanziellen Vorteile eines reduzierten Verbrauchs erfahren. Dadurch werden sie ermutigt, ihre Beziehung zum Alkohol zu langfristig zu verändern.

Über vier Millionen Teilnehmende

Die Idee eines alkoholfreien Januars stammt aus Grossbritannien, wo im Jahr 2013 der erste Dry January durchgeführt wurde. Im zurückliegenden Januar nahmen über vier Millionen Menschen an der Aktion teil. 7 von 10 Personen, die beim Dry January mitmachen, fühlen sich gesünder und haben mehr Energie. Mehr als die Hälfte verlieren Gewicht. Und auch langfristig zahlt es sich aus: Ganze 72% konsumieren auch nach sechs Monaten weniger Alkohol.

Der Zeitpunkt der Kampagne liegt im Januar, da viele Menschen über die Festtage von Weihnachten bis Neujahr besonders viel Alkohol trinken.

Der Schweizer Dry January wird vom Blauen Kreuz, von der Groupement Romand d'Etudes des Addictions (Grea) und dem Verein staatslabor durchgeführt. Die Kampagne wird vom Bundesamt für Gesundheit und der Sanitas unterstützt.

250 000 Menschen leiden unter ihrem Alkoholkonsum in der Schweiz

Der Missbrauch von Alkohol verursacht körperliche und psychische Schäden und kostet die Schweiz jährlich 2,8 Milliarden Franken. Die Kosten fallen im Gesundheitswesen, am Arbeitsplatz und in der Strafverfolgung an. Ganz zu schweigen vom Leid der Betroffenen und deren Angehörigen. (Referenz)

Jede fünfte Person in der Schweiz trinkt missbräuchlich Alkohol, das heisst regelmässig oder sporadisch zu viel, zu oft oder zur falschen Zeit. Eine Viertelmillion Menschen sind alkoholabhängig. (Referenz)

Weitere Informationen und Teilnahme